Ratinger Weststrecke
Machbarkeitsstudie zur Ratinger Weststrecke mit positivem Ergebnis
Gemeinsam mit den Städten Duisburg, Düsseldorf und Ratingen sowie dem Kreis Mettmann hat der VRR eine Machbarkeitsstudie zur Ratinger Weststrecke erstellen lassen. Für ihre Untersuchungen zur Reaktivierung des SPNV auf der Ratinger Weststrecke legten die Gutachter im Wesentlichen zwei Betriebsvarianten zugrunde:
Mit den beiden Planfällen bildeten die Gutachter zugleich Untervarianten, die sich hinsichtlich des Fahrzeugeinsatzes und des Umfangs des Streckenbaus unterscheiden:
Machbarkeitsstudie
- neue Linie S 61: Duisburg Hbf – Duisburg-Wedau – Düsseldorf Hbf (– Langenfeld) im 20-Minuten-Takt
- neue Linie S 81: Wuppertal-Vohwinkel – Düsseldorf Hbf – Solingen Hbf (ersetzt heutige Züge in der Hauptverkehrszeit)
- Entfall der S 68, die durch die S 61 und S 81 ersetzt wird
RB 37 im 30-Minuten-Takt zwischen Duisburg und Düsseldorf
Übersicht der Planfälle:
Betriebskonzept | Infrastruktur | |
---|---|---|
Planfall 1a | Doppeltraktion in der HVZ | notwendige Gleisanlagen |
Planfall 1b | Doppeltraktion in der HVZ | erweiterte Gleisanlagen |
Planfall 2a | Einfachtraktion | reduzierte Gleisanlagen |
Planfall 2b | Doppeltraktion in der HVZ | reduzierte Gleisanlagen |
Container Inhalt
Für alle Planfallvarianten hinsichtlich der S 61 und des RB 37 wählten die Gutachter Neufahrzeuge des Typs ET 422 als Referenzfahrzeuge. Für die S 81 hingegen empfehlen sie den Einsatz modernisierter Gebrauchtfahrzeuge. Als Referenzfahrzeuge diente ihnen hier der Typ ET 420.
Alle untersuchten Planfälle machen eine vollständig von der Güterverkehrsstrecke separierte eigene Infrastruktur zwischen Duisburg und Düsseldorf erforderlich. Die hierfür neu zu bauende Strecke ist durchgängig eingleisig vorgesehen. Nur abschnittsweise soll es zweigleisige Bereiche für Zugkreuzungen bzw. Zugbegegnungen geben.
Zu den weiteren für die Reaktivierung der Ratinger Weststrecke für den SPNV notwendigen Infrastrukturmaßnahmen gehören u. a.
- Baumaßnahmen für Lärmschutz, Über- und Unterführungen,
- die Streckenausrüstung mit Leit- und Sicherungstechnik und
- der Bau von Oberleitungsanlagen sowie
- der Bau von insgesamt fünf neuen Stationen: Duisburg Sportpark-Nord, Duisburg-Wedau, Ratingen-Lintorf, Ratingen-Tiefenbroich und Ratingen-West
In ihrer am 24. September 2019 vorgestellten Machbarkeitsstudie kommen die Gutachter zu einem positiven Ergebnis hinsichtlich der Reaktivierung der Strecke. Ihrer Ansicht nach lohnt es sich, die dafür erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen umzusetzen. Das Projekt ist sowohl baulich machbar als auch finanzierbar. Auch einen späteren Betrieb mit Fahrzeugen des SPNV sehen die Gutachter als volkswirtschaftlich sinnvoll an. Damit hat das Vorhaben nicht nur einen verkehrlichen Nutzen. Es kann auch einen Beitrag dazu leisten, weitere Verkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Mittel für das weitere Vorgehen vom Land NRW zugesichert
Die Machbarkeitsstudie bildet die aktuelle Arbeitsgrundlage für die nächsten Schritte. Derzeit werden in Vorbereitung auf eine Vergabe nach HOAI 1+2 die vorlaufenden bzw. ergänzenden Untersuchungen, wie z. B. die Betriebsprogrammstudie Düsseldorf sowie zu baulich-technischen Zwangspunkten durchgeführt. In den Planungsstufen HOAI 1+2 werden dann die detaillierten Kosten für den Infrastrukturbedarf als Grundlage für die spätere Umsetzung ermittelt. Die damit verbundenen Fragen sollen noch im 3. Quartal 2021 geklärt werden.
Das NRW-Verkehrsministerium hat die Ratinger Weststrecke in die Förderrichtlinie Planungsvorrat beim Land aufgenommen. Durch diese Förderzusage des Landes stehen Planungsmittel in ausreichender Höhe zur Verfügung. Dies erleichtert es dem VRR und seinen Partnern, möglichst schnell eine Vergabe der Planungsleistungen vorzunehmen. Begleitet wird das Vorhaben durch einen Arbeitskreis sowie zusätzliche punktuelle Arbeitsgruppen, die sich um einzelne Probleme kümmern.
Roadmap
Vorstellung der Machbarkeitsstudie
In Planung
Beauftragung einer Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Ratinger Weststrecke für den SPNV